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Galileo

28.12.2005

 

Liebe Angela!


97 Prozent aller mittelständischen Unternehmen denken nicht an eine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, habbich jetts gelesen. Dat klingt auffen ersten Blick prima. Abber wat is, wenn se die Arbeitsplätze verlagern, ohne nachzudenken?

Siehsse, Angela, der Teufel steckt in Detail. Man muss immer kucken, wat sich hinter den Wörtergedöns allet unterbringen lässt. Schließlich wollen die Leute ja nich lügen. Nich wirklich, sangwer ma.

Und wat heißt schon lügen? Man kann ja auch optimistisch inne Zukunft sehn. Die Kompjuter-Menschen zum Beispiel sind grundsätzlich optimistisch. Müssen se auch. Die sind die Einzigen, die daran arbeiten, sich selbs überflüssig zu machen. Masochismus für Fortgeschrittene sozusagn, da soll man den Optimismus wohl brauchn. Grade war widder son Fall.

Mit ne Rakete schießn se jetts Satelliten ins All, wo se anschließend genau sagn können, woe bis. Galileo-Technik heißt dat, umkreist in 23.616 Kilometer Höhe die Erde und liefert mit zentimetergenauer Präzision zuverlässige Ortsbestimmungen.

Wenne also Dein Männe anrufs und sachs, Du bis noch auffe Konferenz für hungernde Kinder, dann sacht der: Stimmt do ganich, Du bis anne Currywurstbude an Brandenburger Tor. So, jetts sach Du wat! Willsse dat wirklich? Fehlt nur noch, datt er Dir sacht, oppe Kettschupp drauf hass.

Ach so, ja, ich wollte optimistisch sein. Schon wegn e Penunsen, soll ja alles viel Geld bringen und Tausende von Arbeitsplätzen. Also wat Gutes hat dat bestimmt auch. Sangwer ma, da is einer verurteilt worden, nich mehr auffe Eiger-Nordwand rumzuklettern und Lawinen zu machen, dann hat man den jetts schnell an Schlafittchen: Man kuckt nur, von wo kommt die Lawine, und wer wa da! Siehsse, und schon hat man den. Dann kann der nochma verurteilt werdn. Und vor Gericht issn Wachstumsmarkt.

Wissen bringt ebn doch wat, auch jenseits von Kettschupp.


Dein beobachtetes Volk