Wöller oder Wirklichkeit?

27.05.2011

Liebe Angela!

heute mussich Dir ma von ein Fall aus meine Familie schreiben, is mir n bisken peinlich, aber da hat sich so einer eingeschlichen, erst merkse ga nich, dat der da is. Und dann is der immer öfter da, und dann gört der zur Familie, und wenne den seine Worte schon in Alltach verwendes, dann zuckse plötzlich zusammen und denks: Wo kommt der denn her? Ich rede von den, der früher Harry hieß und der immer den Wagen geholt hat, und jetts heißter die meiste Zeit über Wöller, von Beruf Bürgermeister und Gegenspieler vonne Schwester Hanna. Also, Fritz Wepper.

So, jetts isset raus. Man schämt sich ja schon fast, vor solche hat uns früher der Kaplan gewarnt. Der manipuliert dat Unterbewusstsein. Um Himmels Willen! Kanns Dir nich vorstellen, Angela? Ein Beispiel. Wir sitzen so friedlich vore Glotze, sacht meine Frau: "Wat macht denn der Wöller in Köln in sonne Firma? Wo is Schwester Hanna?" Du siehs, wir sind geprähcht. Wir haben dat Alter der werbewirksamen Gruppe überschritten, und sind doch aufen Leim gegangen. Wat soll ich tun, Angela?

Und wie ich soweit wa, lesich von Deine Knechte in Presseamt, dattet fast zehn Millionen Behinderte in Deutschland gibt. Kommse in Grübeln. Bin ich jetts dabei oder is dat noch so eben normal? Da fällt mir ein, in solche Fragen bis Du doch bewandert. Du muss doch auch oft ne Politik machen, woe zu Hause vorn Spiegel frachs, bin ich eigentlich behindert?

Machs eine Gesundheitsreform nache andere, die europäische Freunde versicherse die Unterstützung, den Kriech machse auch nich mit, nur mit Geld, wie passt dat?

Ja, ja, Angela, ich hör Dich schon, der Unterschied zwischen dem, wat inne Glotze is, und dem richtigen Leben, der is riesich. Und ich glaub, ich weiß, watte meins. Wöller oder Wirklichkeit, dat is hier die Frage. Ja, Angela, danke! Kapiert. Et gibt auch ein Leben diesseits vonne Glotze.

Gelobt sei Jesus Christus!


Dein Volk