23. 12. 2013
Evangelium nach GroKo
Liebe Angela!
Mitte Hilfe von den amerikanischen Geheimdienst NSA habich n neues Evangelium aufgespürt. Fast unversehrt habich et aufgefunden bei son Trödelhändler, der Vorfahren hat bis Adam und Eva. Nach erste Prüfungen iset wohl echt. Der Evangelist ist ein bis dato Unbekannter namens GroKo. Ich schick Dir hier ma die Weihnachtsgeschichte davon.
Und et begab sich zu der Zeit, als Putin Könich der Ostgoten und Obama Könich der Westgoten war, dat in Deutschland dat Jesuskind geboren wurde, und zwar in Berlin. Von nah und fern strömten die Gläubigen inne Kirchen. Außen Morgenland strömte Königin Angela, außen Mittachland Könich Horst, und außen Abendland Könich Siechma. Und jeder folchte seinen glücklichen eigenen Stern. In Berlin trafen se sich dann anne Krippe und weihräucherten. Und alle hatten ein dolles Geschenk dabei, schön eingewickelte Teile von ein Programm. Jeder der drei Könige las nun den Jesuskind vor, wat er politisch durchsetzen wollte. Am Ende rülpste dat Kind in der Krippe ganz laut und machte sich in die Windeln.
Die Könige rümpften empört die Nase und gingen anne frische Luft zum überlegen. Dat Christliche geht so nich weiter. Wie solln wir die Banken retten, wenn der da später ma die Geldwechsler aus den Tempel vertreibt? sachten die C-Könige. Ja, sachte auch der Könich der Abeiterklasse, und mit den Weinberch, dat passt nich in unser Rentenplan. Wer nach 2 Stunden in Rente geht, kann nich datselbe bekommen wie der mit 8 Stunden. Und schnell stellte sich heraus, dat mit den Christentum sowieso einiges nich stimmte, die gesellschaftlich relevanten Gruppen waren nich berücksichticht worden, die Finanzindustrie, die Pharmaindustrie, die Börse, dat Beamtentum. Nur an dat Proletariat war inne Bibel gedacht worden. 5 Minuten später waren sich die Könige einich, dat nachverhandelt werden müsste. Vor allem die unteren 20 Prozent, die seit Menschengedenken geopfert wurden, egal ob aufen Schlachtfeld oder aufe Finanzmärkte, sollten weiterhin dran glauben. Irgendwoher musste der Fortschritt doch kommen.
Als die drei Könige soweit waren, die zurückhaltende Angela, der wendige Horst und der lebensbejahende Siechma, da war ihnen klar, dat Weihnachten als Fest der Besinnung und der Liebe keine Zukunft mehr hat. Aber um zu retten, was nich mehr zu verhindern is, (auch beie Wählerstimmen) vereinbarten sie eine Aufstockung von Hartz-IV-Satz um 1,47 Euro pro Jahr für Weihnachtsgeschenke, unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit.
Glücklich strahlten sich die Drei Könige an und wollten sich schon auf den Nachhausewech machen, da zupfte sie n Esel anne Kleidung und wollte n Euro von ihnen haben. Sie hielten inne, musterten nochma die Familie anne Krippe, dat müffelnde kleine Jesuskind, die ewich lächelnde Maria und den von prekären Arbeitsverhältnissen ausgemergelten Josef mit der ausgestreckten Hand, jeder von ihnen legte ihm n Euro darein, dazu ne Visitenkarte von Sozialamt, Suppenküche und polnischen Zahnarzt, und nix wie weg.“ Soweit dat Evangelium.
Wenne mich frachs, Angela, ganz ehrlich, ich glaub, dat is nich echt, dat Evangelium. Beie 1,47 Euro bin ich stutzich geworden. Rechne selbs nach: 1,47 € jedes Jahr mehr, dazu die Ersparnisse durch die verringerte Rundfunkgebühren, 4 * 62 Cent = 2,48 €, dat sind schon 3,95 € Mehreinnahmen im Jahr. Lass die Familie ma 100 Euro pro Jahr zurücklegen für die dritten Zähne in Alter, dann ergibt sich nach Abzuch der Kapitalertrachssteuer und Rausrechnen der Inflation ein Kaufkraftverlust, der mit den obigen Zusatzeinkommen von 3,95 € verrechnet ein Plus von 1 – 2 Cent pro Jahr ergibt. Als Finanzminister müsste man da die Bremse ziehen. Und dabei haben wer den Kapitalbedarf der Banken wegen Basel III noch gar nich berücksichticht, von Griechenland und Co ganz zu schweigen.
Neee! Dat kann Gott so nich gewollt haben. Mach Dir also keine Sorgen wegen dieses Evangelium, Angela! Ich bin mir jetts ganz, ganz sicher, dat Evangelium is nich echt, GroKo is n Scharlatan.
Zu Weihnachten wünscht Dir mit große Erleichterung
Volles Gedöns!
Dein Volk