Höherer Auftrach
18. 12. 2013
Liebe Angela!
Nu isset passiert, wir sind eine dritte Wahlperiode wieder zusammen, Du und Dein Volk. Kommen irgendwie nich voneinader los, Dein Volk nich von Dir, Du nich von Dein Volk. Meine Güte, wer hätte dat vor 8 Jahre gedacht, als ich Dir dat erste Mal geschrieben hab. Vieles hasse ja von mir übernommen und auch tatkräftich umgesetzt, nur mitte Kleidung kommen wer nich aufen selben Geschmack, Angela. Zuerst habich anne Knöpfe gedrückt, ob die Farbe richtich eingestellt is, aber dann habich resichniert.
Existenzialistisches Dunkelgrau mit ne leichte Tendenz zu tiefschwarz, und dat bei Deine Wiederwahl und Vereidigung. Mensch Angela, dat war doch keine Beerdigung, Tach der Freude war dat, und dann so! Aber gut, has alles wieder rausgerissen mit den Amtseid. Nutzen mehren, Schaden wenden, Gesetze wahren und Pflichten erfüllen kam prima rüber. Die Hand zum Schwur war n bisschen bange, wie n Funkenmariechen, dat gestürzt is. Wat mich berührt hat, war, alse in Stocken gekommen bis bei Gerechtichkeit gegen jedermann übe üben werde. So wahr mir Gott helfe. Da hat der aber prompt geholfen, ne?
Gerechtichkeit gegen jedermann is glaubich n Schwachpunkt in Dein Regierungsprogramm, Angela, kein Wunder, datte da in Stocken gekommen bis. Dat mit den lieben Gott haben alle gesacht. Sah schon nach Klassenkeile aus, wenn einer nich mitgemacht hätte. Zu den lieben Gott habich übrigens n guten Draht. Gleich habich mich in Gebet versenkt und um Hilfe gebeten, Wein getrunken und inne Bibel geblättert, und wat sollich sagen, er hat mich erhört. Die Wolken teilten sich, eine tiefe, gütige Stimme sachte in guten Deutsch:
"Jau, mein liebes Volk", hattse gesacht, "ich hab wenich Zeit, mach Du dat mitte Hilfe für die Angela." So kommtet, dat wir ne dritte Amtszeit zusammen sind.
Und so bin ich Dir beigesellt, bis dat der Wähler uns scheidet.
Dein Volk